Am Montagabend fand wieder der traditionelle Bittgang nach Gailoh zur Kapelle statt. Bei herrlichem Wetter versammelten sich zahlreiche Gläubige, um gemeinsam für eine gute Ernte zu beten. Der Bittgang führte entlang eines Feldweges durch die Natur – sinnbildlich für die Verbundenheit zwischen Mensch, Schöpfung und göttlichem Beistand. Angeführt wurde die Prozession von Ministranten, die ein Kreuz trugen – das geistliche Zentrum des Weges.
„Wir bitten Gott um Segen für die Ernte – aber nicht nur dafür, sondern auch für die Arbeit der Menschen auf den Feldern und in den Betrieben. Wir beten um gutes Wetter und den Frieden untereinander“, so Pfarrer Berzl. „Jesus hat selbst gesagt: Bittet, dann wird euch gegeben; klopft an, dann wird euch geöffnet. Wir stehen vor Gott als Bittsteller – in dem Wissen, dass er uns reich beschenken wird.“
Ab diesem Zeitpunkt wird in der Gemeinde regelmäßig der Wettersegen gesprochen – ein traditionelles Gebet, das um Bewahrung vor Stürmen, Dürre oder Hagel bittet.
Der Bittgang war nicht nur ein Ausdruck des Glaubens, sondern auch ein Zeichen des Zusammenhalts. Jung und Alt kamen zusammen, um ihre Sorgen und Hoffnungen vor Gott zu tragen. Die Gemeinschaft, das gemeinsame Gehen und Beten unter freiem Himmel und das Vertrauen in den Segen Gottes machten den Bittgang zu einem tief bewegenden Erlebnis.